Hansa-Berufskolleg Jahrbuch 2021/2022
Die Gedenkstättenfahrt der kaufmännischen Assistent*innen begann schon sehr früh an einem Sonntagmorgen, nämlich um 7:00 Uhr. Nach der obligatorischen Corona- Testung wurden die Plätze im Bus an die Schüler*innen der Klassen KA20A , KA20B , KA19A , KA19B verteilt und die Reise begann. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand der Reisenden, dass schon allein das Busfahren eines der Highlights dieser Klassenfahrt war. Nach 5 Stunden Fahrtzeit, die wie im Flug vergingen, erreichten wir zur Mittagszeit unser Hotel Comfort in Weimar. Die Schüler*innen und Lehrkräfte gönnten sich erst einmal Freizeit. Wohlverdient, wo doch alle pünktlich und auf einem Sonntag am Hansa Berufskolleg erschienen waren. Nur wenige Kilometer entfernt von Weimar entstand 1937 ein Konzentrationslager, das erbaut wurde durch die Nationalsozialisten. Sein Name "Buchenwald" wird zum Synonym für die nationalsozialistischen Verbrechen der SS. Dies war die wichtigste Station unserer Klassenfahrt. „Jedem das Seine“, dieser Satz prangte am Haupttor des Konzentrationslagers. An diesem Nachmittag wurde dieser Begriff in seiner schrecklichsten Verwendung für uns erfahrbar. Die thematischen Schwerpunkte über den Holocaust im Religions- und Politikunterricht haben uns für den Gang durch das Tor der Gedenkstätte vorbereitet. Doch das dort Erlebte erweckte in uns allen ein bedrückendes Gefühl und wir konnten Eindrücke sammeln, die sicherlich bleibend sein werden. Dieser neue Blickwinkel, eröffnet durch die erfahrbare Erinnerungskultur der Gedenkstätte Buchenwald, wurde durch den Besuch bei den Ofenbauern von Auschwitz (Töpf und Söhne, Erfurt) verstärkt. Hier zeigten sich die erschreckenden Verflechtungen familiengeführter Unter- nehmen mit der Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten. Diese Eindrücke wurden in Klassengesprächen im Anschluss reflektiert und diskutiert. In den nächsten Tagen besuchten wir nach einem ausgiebigen – für manche jedoch auch knappen Frühstück - die Städte Weimar und Erfurt. Nachdem wir Weimar mittels einer Stadtführung kennenlernen durften, erkundeten wir Erfurt mit Hilfe des „aktiven Verlaufens“. Bei einigen von uns funktionierte es gut, bei anderen noch besser. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Abende verbrachten wir im Hotel- Restaurant. Ein Ort, den wir ganz für uns allein hatten und den wir zum Schluss zu unserer Tanzfläche machten. Das Essen konnte unsere ungereiften Gaumen leider nicht in seiner Gänze überzeugen, so dass uns der Pommes- und Bowling-Abend in Weimar wie eine Wohltat für unsere Geschmacksnerven erschien. Unsere Nächte begannen früh und gingen bis zum Morgen. Es wurde von vielen komischen Geräuschen in der Nacht berichtet. Klassenfahrt Weimar Kaufmännische Assistent*innen 70
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