Hansa-Berufskolleg Jahrbuch 2022/2023

Gibt es eine Lieblingsanekdote? Dominik und ich haben bereits vor über 20 Jahren zusammen in der Halle Münsterland gearbeitet. Er hat die Software für die berühmt berüchtigte Kegelparty geschrieben und ich habe die Kegelclub- anmeldung betreut. Damals haben wir schon eng und gut zusammengearbeitet und 20 Jahre später haben wir erneut eine gemeinsame Basis gefunden. Das ist auch das Schöne an Münster, die Stadt ist klein genug, so dass man sich in der Branche eigentlich gut kennt. Inwiefern beeinflussen aktuelle Ereignisse wie Corona & die weltpolitische Lage ihren Berufsalltag? Jedes Ereignis, ob nun eine weltweite Pandemie oder weltpolitische Ver- änderungen, beeinflusst Unternehmen. Die Frage ist halt nur, wie gehe ich damit um? Stecke ich den Kopf in den Sand oder erkenne ich darin auch eine Chance für etwas Neues. Die Finanzkrise 2007/2008 hat uns damals sehr stark zugesetzt, aber daraus haben wir gelernt, unser Geschäftsmodell auf eine breitere krisensichere Basis aufzustellen. Das hat uns in der Pandemie unheimlich geholfen. Wir konnten unseren Umsatz seit Corona verdreifachen, weil wir krisensichere Einnahmen durch das robuste Geschäfts- modell generieren konnten und natürlich mit der Digitalisierung von Veranstaltungs- prozessen den Zeitgeist treffen. Was liegt Ihnen in gehobener Position am meisten am Herzen in Bezug auf Ihre Mitarbeiter:innen? Wichtig ist uns, ich spreche da für das Geschäftsführer-Team, die Freude bei der Arbeit. Gute Leistungen und eine Verbundenheit zum Unternehmen kann ich nur aufbauen, wenn mir meine Arbeit Spaß macht, ich mich entfalten und Ideen einbringen kann, die auch umgesetzt werden. Nichts ist frustrierender als ein ewiger Kampf mit Vorgesetzten oder unnötiger Bürokratie. Und genau so wichtig ist die Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Wir als Arbeitgeber müssen da flexibel sein und uns anpassen. Angestellte mit Kindern haben da andere Bedürfnisse als Berufseinsteiger, langjährige Mitarbeiter dagegen brauchen vielleicht mal einen Monat extra Pause. Mein absolutes Herzensthema: Mehr Frauen in der Arbeitswelt und in Führungspositionen! Als Technologieunternehmen haben wir inzwischen eine Frauenquote von über 50%, aber leider ist das nicht der Standard. Es gibt noch nicht genügend (staatliche) Weichenstellungen, um Frauen zu fördern. Was raten Sie jungen Menschen heutzutage? Sucht euch Arbeitgeber:innen, die eure Fähigkeiten erkennen, eure Stärken fördern und das Gehalt bezahlen, das ihr braucht, um glücklich zu sein. Frau Hahn, ich danke Ihnen für das Gespräch. 95

RkJQdWJsaXNoZXIy MzU1MzA=