In der letzten Novemberwoche trafen sich sieben Schüler:innen des Hansa- Berufskollegs Münster in Kristiansand (Norwegen) mit Schülergruppen aus Lublin (Polen) und Kristiansand (Norwegen), um gemeinsam zum Thema Healthy Democracy zu arbeiten. Das Treffen bildete den Auftakt unseres diesjährigen Erasmus+-Projekts. Begleitet wurden die Schüler:innen von Lehrerin Ursula Bruns und Lehrer Jörg Schlarb.
Neben dem Kennenlernen der Menschen und der Umgebung standen in der Auftaktwoche der Umgang mit Fake News sowie die Frage, wie Partizipation junger Menschen an alltagsrelevanten Entscheidungen wirklich gelingen kann, im Fokus:
Bei Fædrelandsvennen (Tageszeitung in Kristiansand) haben wir uns mit Journalistinnen und Journalisten über die Gefahren von KI und Fake News für ehrlichen, echten Journalismus sowie die Demokratie ausgetauscht. Interessant war dabei zu sehen, wie Fædrelandsvennen das junge Publikum anspricht und ihm eine eigene Stimme gibt.
Sehr geehrt haben wir uns gefühlt, denn Mathias Bernander, der Bürgermeister Kristiansands, hat uns im Rathaus empfangen und uns mit weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde gezeigt, wie Kristiansand es schafft, dass junge Menschen in vielen relevanten Lebensbereichen partizipieren können: in der Schule, in Jugendclubs, im Jugendparlament der Stadt.
Aber auch die gemeinsame Vergangenheit unserer Länder, vor allem mit Blick auf die Geschehnisse im 2. Weltkrieg, hat die Schüler:innen beschäftigt und die Bedeutung einer gesunden Demokratie nochmal besonders hervorgehoben: Wir haben das Arkivet besucht – heute ein „Peace and Human Rights Center“, während des 2. Weltkriegs Gestapo Hauptquartier der Deutschen. Es findet sich noch eine Ausstellung in den originalen Kellerräumen, in denen während der deutschen Besatzungszeit Verhöre und Folterungen durch die Gestapo stattfanden. Hier wurde schnell deutlich, dass sich so etwas nie wieder wiederholen darf.
Ein zentraler Gedanke, den uns ein Mitarbeiter des Arkivet mit auf den Weg gegeben hat lautet: „It’s your choice that make history“ – Damit wir richtige Entscheidungen für die Zukunft treffen können, sind grenzübergreifende Projekte wie dieses so wichtig.
To be continued im April in Lublin – mittlerweile sind aus Fremden aus drei verschiedenen Ländern Freunde geworden, die sich darauf freuen, gemeinsam für eine healthy democracy zu arbeiten.
Einige Gedanken unserer teilnehmenden Schüler:innen fassen die Woche anschaulich zusammen:
„Mehr Schule sollten den Schülern ein modernes Angebot an Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung anbieten, damit sie darin gefördert werden, ihren Weg für die Zukunft aktiv mitzugestalten.“ (Bennet)
„Journalismus sollte besonders Rücksicht auf die Meinungen und Themen junger Menschen nehmen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich an der öffentlichen Debatte zu beteiligen.“ (Bennet)
„Man spürt sehr unmittelbar, wie hart und bedrückend die Zeit für die Gefangenen gewesen sein muss. Gleichzeitig zeigt das heutige Museum, wie durch die Arbeit der Menschen vor Ort aus einem Ort des Schreckens eine Lern- und Erinnerungsstätte für Frieden, Menschenrechte und Demokratie werden konnte.“ (Roos)
„Unsere Demokratie und unseren Frieden müssen wir beschützen!“ (Rika)
„Das Fazit der Woche: Demokratie betrifft viele Aspekte des Lebens und wir haben die Pflicht, diese täglich zu beschützen und zu pflege.“ (Liv)

