Schüler*innen des Hansa-BK entwickeln in Kooperation mit ACEEU digitale Lösungen für ein wirtschaftliches Problem
97 Schüler*innen unterschiedlicher Bildungsgänge des Hansa-Berufskollegs stellten sich einen Tag lang der Herausforderung des Hansa Hack 2023. Der Hackathon startete erstmalig am Donnerstag, 26.01.2023, um 10 Uhr mit einer Einführungsveranstaltung in der schuleigenen Aula und endete dort am späten Nachmittag mit der Preisverleihung.
Die Schüler*innen sollten während des Projekts u.a. mehr über die Prozessentwicklung innovativer Lösungen erfahren, unter Zeitdruck im Team zusammenarbeiten, digitale Programme zur Problemlösung nutzen und Gleichgesinnte aus anderen Bildungsgängen treffen, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Das Thema der Herausforderung war den Schüler*innen unbekannt und wurde erst am Anfang des Projekttages bekannt gegeben.
Der Ideengeber des Events war Prof. Dr. Thorsten Kliewe, Vorsitzender @ACEEU (Accreditation Council for Entrepreneurial and Engaged Universities) und Hochschullehrer für Innovation und Geschäftsentwicklung an der FH Münster. Seit mehr als zehn Jahren unterstützt er Studierende, Akademiker und Geschäftsleute dabei, ihren Unternehmergeist einzusetzen, um innovative Lösungen zu entwickeln. Seiner Meinung nach sollten bereits im Berufskolleg Grundlagen für späteres Unternehmertum gelegt werden. Gemeinsam mit Christoph de Groot, Lehrer für Wirtschaft und Digitalisierungsbeauftragter des Hansa-Berufskollegs, realisierte Professor Kliewe das Projekt an der Schule.
Damit das Vorhaben umgesetzt werden konnte, organisierte Christoph de Groot seit Oktober. Es galt im Vorfeld nicht nur die Kooperation mit Professor Kliewe anzubahnen und zu intensivieren, sondern auch Fördermittel zu generieren sowie eine ausreichende Zahl an interessierten Schüler*innen für das Projekt zu begeistern. „Das Projekt bietet den Schüler*innen im außerunterrichtlichen Kontext die Chance für die Erarbeitung innovativer, digitaler Lösungen eines wirtschaftlich relevanten Problems.“, äußerte sich de Groot im Vorfeld. Seine Annahme, dass der Hackathon dem Interesse vieler Schüler*innen entspricht, bestätigte sich.
Mit knapp 100 Teilnehmer*innen startete der Projekttag. Eine interessante Einführung gab Professor Kliewe in die Thematik Unternehmertum, an deren Ende er die Schüler*innen für den Tag motivierte: „Lasst uns die Herausforderung annehmen und innovative Lösungen entwickeln. Und das natürlich mit viel Energie, Spaß und einer Pizza.“ Die Spannung unter den Teilnehmer*innen war spürbar, als das Thema anschließend bekannt gegeben wurde. Die Aufgabe lautete: Entwickelt eine digitale Lösung, die dabei hilft, Kreative bzw. die Kreativwirtschaft für die Zukunft besser aufzustellen. „Aktueller und zukunftsorientierter geht es in Schule nicht. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse.“, sagte Schulleiterin Ute Berkemeier erwartungsvoll.
In 15 bildungsgangübergreifenden Teams entwickelten die Schüler*innen ihre Lösungsideen. Dabei wurden sie durch Coaches und Ideenentwicklungs-Tools bei der Problemanalyse, der Lösungsfindung und der Pitch-Erstellung unterstützt.
Zuerst legten die Teams mithilfe des „Innovation Space Generator“-Tools den Rahmen für die Lösungsentwicklung fest. Die Relevanz des Problems wurde fokussiert und die Zielgruppe in den Blick genommen.
Dann ging es um die Ideen- und Konzeptentwicklung. Die Kreativtools „Crazy 8s“ und „Brainstorming-Cards“ halfen den Schüler*innen bei der Ideenfindung und Ideenauswahl. Die „Vision Card” unterstütze die Entwicklung der Idee hin zu einem Konzept.
Den dritten Schritt, die Pitch-Vorbereitung, realisierten die Schüler*innen mit dem „Pitching Canvas“.
Im Halbfinale stellten die Teams ihren Pitch in vier Gruppen einer je dreiköpfigen Jury aus Lehrkräften des Hansa-Berufskollegs vor. Der Zeitdruck war hoch, da jedem Team nur drei Minuten für die Vorstellung der Idee und drei Minuten für die Beantwortung von Fragen der Jury zur Verfügung standen. Die vier Halbfinalsieger zogen in das Finale ein, in dem ihre kreativen Ideen von Leona Turner (Co-Founder Trialflow), Philipp Korzinetzki (Leiter Marketing PSI Logistics) und Ute Berkemeier (Schulleiterin Hansa-Berufskolleg) bewertet wurden.
Die Jury bewertete u.a. die Verständlichkeit und Innovativität der Lösung, den Problem-Lösungs-Fit, die Überzeugungskraft der Präsentation sowie die Qualität der Antworten auf Fragen der Juroren.
Das Team „Feel Alive“ war gegen 18 Uhr der strahlende Sieger des Hansa Hack 2023. Das Siegerpodest wurde durch das zweitplatzierte Team „Musicality“ und das drittplatzierte Team „The stage of tomorrow“ komplettiert. Die Teams gewannen neben Ruhm und Ehre ein Preisgeld von insgesamt 800 € für die Gestaltung ihrer Schule. Außerdem erhielt jedes Mitglied des Siegerteams einen persönlichen Preis.
Christoph de Groot stellte am Ende der Veranstaltung fest: „Der Tag hat sich absolut gelohnt. Die Ideen der Schüler*innen zeigen, wie viel Potenzial in jungen Köpfen steckt.“ Der erfolgreiche und gelungene Tag zeige mal wieder, dass auch aufwändige außerunterrichtliche Projekte sehr lohnenswert seien und den Schulalltag bereicherten. Die Evaluation der Teilnehmer*innen bestätigte diese Einschätzung. Viele gaben an, dass dieser Tag unbedingt wiederholt werden sollte.
Ermöglicht wurde der Hackathon auch durch Fördermittel des Erasmus+ Programms der Europäischen Union, durch das mitunter die digitale Bildung junger Erwachsener gefördert wird.
DGR/KAF
Foto:
- Siegerteams des Hansa Hack 2023 mit Christoph de Groot (hintere Reihe 2. v.l.) und Prof. Dr. Thorsten Kliewe (hintere Reihe 2. v.r.)
- Gruppenfoto aller Mitwirkenden